KONNEKTIVITÄT

Mehr Wohlbefinden dank des Internet of Things

IoT-Lösungen sind die Basis für Smart Cities und können speziell in der Wohnungs,- Energie- und Immobilienwirtschaft für ein Wohlfühlklima sorgen. Entscheidend ist, schon heute überzeugende Anwendungen zu schaffen.

Julia Gebert
Ein Gastbeitrag von Julia Gebert, Co-Founderin und CEO des Proptechs Rysta GmbH.

Wer sich den aktuellen Entwicklungsstand des Internet of Things (IoT) ansieht, dem drängt sich ein Vergleich mit dem Internet vor rund 25 Jahren auf. Nur wenige erkannten damals dessen Potenzial und jene, die es taten, gehören heute zu den Big Playern der Plattformökonomie. Ein ähnlich „ungehobener Schatz“ ist das Internet of Things heute. Noch können sich nur wenige vorstellen, was mit der jungen Technologie alles möglich ist. Erschwerend kommt hinzu: Themen wie Vernetzung oder branchenübergreifende Nutzung und Analyse von Daten stoßen vor allem bei Endkunden noch immer auf starke Vorbehalte.

Dabei steckt die IoT-gestützte Sensorik voller Möglichkeiten. Sensoren sind wie Sinnesorgane, nehmen aber viel mehr wahr als wir Menschen. Sie messen und analysieren Daten und steuern selbstständig lernende Systeme. Die größte Herausforderung bei IoT-Lösungen wie der Konnektivität ist, Anwendungsmöglichkeiten (Use Cases) zu schaffen, die den Menschen die Augen öffnen für diese faszinierende Technologie. Wenn der Nutzen von IoT plausibel ist und einen echten Mehrwert bietet, steigen auch das Verständnis und die Bereitschaft zu investieren.

Wohlfühlklima durch IoT-Sensorik

Ein solcher Door Opener ist das Multisensoriksystem zur Messung der Raumluftqualität von Rysta. Der Markteinstieg unserer Lösung zur Messung verschiedener Luftparameter in Gebäuden verlief eher schleppend. Das änderte sich, als sich im Zuge der Pandemie ein Bewusstsein für die Luftqualität in Innenräumen entwickelte. Wir erweiterten unser System um einen CO2-Sensor und implementierten ein Ampelsystem, das den Status der Raumluft anzeigt und einen optischen Alarm direkt am Sensor anzeigt, wenn (und wie lange) gelüftet werden muss. Intelligentes Monitoring schafft gesündere, sichere Innenräume bei maximaler Energieeffizienz: Das war der Durchbruch für unsere Lösung. Darüber hinaus aber zeigt es auch, wie IoT-Lösungen in der Immobilienwirtschaft für Wellbeing sorgen können.

Gebäudemonitoring als Potenzial für die Immobilienwirtschaft

Intelligentes Gebäudemonitoring, das beispielsweise Feuchtigkeit und Temperatur misst, wirkt sich positiv aus auf die Energieeffizienz, die Schadensprävention und das Raumklima. Auch unabhängig von der Pandemie hat sich ein Bewusstsein für gesunde Raumluft entwickelt. Frische Innenraumluft tut gut, fördert das Wohlbefinden und steigert die Produktivität. Bürogebäude bieten beste Voraussetzungen für interessante Anwendungen. Bei hybriden Arbeitsmodellen wird jeweils nur die Heizenergie zur Verfügung gestellt, die auch benötigt wird. Menschen, die im Büro arbeiten, finden nach längeren Leerständen, wie es zu Pandemiezeiten der Fall war, wieder ein gesundes Raumklima vor. Intelligente Sensorik lässt sich speziell auf eine konkrete Anwendung programmieren und ermöglicht hohe Flexibilität. Geht es beispielsweise darum, Schimmel zu verhindern, braucht man weniger Datenpunkte, als wenn es um die CO2-Konzentration zur Reduzierung des Virusübertragungsrisikos geht. Das Besondere an unserem System: Es ist leicht nachrüstbar und mithilfe von Datenmonitoring lassen sich unterschiedliche Datensätze abfragen und verschiedenen Stakeholdern, z.B. Vermieter - Mieter, Versicherung - Endkunde, Energieversorger - Endkunde zur Verfügung stellen.

Konnektivität als Basis für die Stadt der Zukunft

IoT-Lösungen sind immer nutzerorientiert und deshalb ist Konnektivität die Basis für Smart City-Modelle, also die service- und nutzerorientierte Stadt der Zukunft. Konnektivität ist eine Gemeinschaftsaufgabe. „Schnittstellen statt Silodenken“ lautet die Devise. Involvierte Beteiligte wie Netzanbieter, Stadtwerke und kommunale Unternehmen müssen eine Denkweise entwickeln, die kooperativ ist, denn Konnektivität erfordert Wissenstransfer. Erst durch die Zusammenführung von Know-how, Infrastruktur und Daten verschiedener Stakeholder werden Cities wirklich smart.

Rysta bietet ein intelligentes Monitoring- und Warnsystem für die Immobilienwirtschaft. Die End-to-End-Lösung besteht aus Multisensoren mit einem Ampelsystem, einer Cloud-Datenanalyse und einer Daten-Website. Das Unternehmen wurde 2016 in München gegründet und hat seinen Firmensitz in Berlin. Zu den Kunden gehören Unternehmen der Immobilien-, Versicherungs- und Energiewirtschaft. Das mehrfach ausgezeichnete Proptech (Top 50 EU Proptech House 2019 – 2021, gefördert von der Europäischen Kommission, Propel by MIPIM Paris 2020) hat an Start-up-Accelerator-Programmen in Dänemark und USA teilgenommen.

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